Reiki Lehren in einem Kloster

Frans StieneArticles, Deutsch Leave a Comment

Ursuline Convent Garden

Als ich Schwester Dee im Januar 2016 beim Yoga traf, hätte ich nie gedacht, dass meine erste Reiki Klasse eine Gruppe pensionierter Ursulinen Nonnen sein würde.

Wir hatten sofort eine Verbindung. Als wir entdeckten, dass wir beide starken Bezug zu Indonesien hatten, und dass sie auch Reiki Praktizierende war, fielen wir uns in die Arme. Damals begann unsere Freundschaft, und mein Reiki Weg nahm eine neue Richtung.

Schwester Dee wurde vor über 25 Jahren in einem Konvent in Cleveland  in Reiki unterrichtet. Sie wurde in den dritten Grad eingeweiht, lehrte aber nie andere Menschen Reiki. Im Laufe der Zeit hörte sie auf, Reiki zu praktizieren.  Sie war fasziniert von meiner Hingabe und meinen Übungen und wollte mehr darüber lernen, wie ich Reiki praktiziere. Ich teilte mit ihr die Bedeutung und Wichtigkeit der täglichen Reiki Praxis und die Sorge für sich selbst, wie es mein Leben verändert hatte, dass ich mein Wohlbefinden in die eigenen Hände genommen hatte. Ich praktizierte Reiju mit ihr, und wir praktizierten Heilung durch Handauflegen zusammen.

Eines Tages erwähnte Schwester Dee, dass es doch nett wäre, den anderen Schwestern im Orden Reiki zu bringen. Ich hatte den Orden in New Rochelle schon einige Male besucht, und die Schwestern kannten mich als Schwester Dee´s junge Reiki Freundin. Manchmal hatten wir während des Mittagessens über Reiki gesprochen. So legten wir die Termine für einen Reiki 1 Kurs im Juli 2017 fest. Ich schrieb einen Entwurf für den Kurs und sechs Schwestern meldeten sich an.

Als der erste Kurstag näher rückte, wurde ich nervös. Gedanken wie „Wer bin ich, Nonnen Reiki zu lehren? Diese Frauen haben 60+ Jahre Spiritualität gelebt und geatmet, und ich bin nur eine junge Wichtigtuerin. Was weiss ich schon ?“ Dann erkannte ich, dass ich über Reiki sprechen konnte, dass ich die Liebe zum Praktizieren teilen konnte, meine Geschichten und meine Erfahrungen, und dass wir alle zwei schöne Tage miteinander verbringen konnten.

… und das taten wir dann auch. Wir erfuhren Verbundenheit, Einheit, unser inneres helles Licht. Wir sprachen darüber, wie mit sich selbst und anderen im Reinen zu sein die Welt eines Jeden zu einem besseren Ort machen konnte.

Es war nicht wichtig, dass diese Frauen in ihren 80ern und 90ern waren, es war nicht wichtig, dass sie Nonnen sind. Alles, worauf es ankam, war der Raum, den wir schafften und miteinander teilten. Ein Raum, gefüllt mit Liebe, Respekt, Anteilnahme und Freundlichkeit.

Wir sprachen über die Lebensregeln, und dass ungeachtet von Jahrzehnten mit kritischem Urteilsvermögen und spirituellem Training einige der Schwestern sich immer noch manchmal ärgern, wie sie sich sorgen, und dass es einfacher ist, anderen Mitgefühl entgegenzubringen als sich selbst. Wir praktizierten Gasshô, Jôshin Kokyû Hô, Kenjoku Hô, Heilen durch Handauflegen an uns selbst und den anderen. Jeder von uns spürte die Schönheit von Reiki und war tief beeindruckt von der persönlichen Erfahrung.

Am Ende des zweiten Tages waren wir erfüllt von Dankbarkeit, Freude und einem Gefühl tiefen inneren Friedens. Als ich mich auf den Heimweg machte, kam eine Schwester zu mir, und sagte,“Du bist nun Teil unserer Familie“.

Ja, das bin ich. Ich bin Teil ihrer Gemeinschaft und sie sind Teil meiner. Als Reiki Praktizierende beachten wir, dass wir alle Teil der menschlichen Familie sind, ungeachtet von Alter, Kultur, religiöser Einstellung. Wir sind alle durch  Werte wie Liebe, Respekt und Mitgefühl verbunden. Wir praktizieren die Lebensregeln und tragen sie in unseren Herzen. Durch diese Praxis werden wir daran erinnert, dass wir soviel mehr sind als die individuelle Person…. Dass wir alle eins sind auf dieser Reise, die Leben heisst.

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