Die Verwirrung rund um Reiju

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von Frans Stiene und Bronwen Logan ( Stiene ) 

Reiju und Reiki Einstimmungen können so verwirrend sein!

In der modernen Reiki Gemeinschaft taucht eine Menge Verwirrung über Reiju und Einstimmung auf. Wir zeigen in diesem Artikel eine Sichtweise auf, die, hoffentlich, etwas dieser Verwirrung aufklärt. 

Die Grundlagen des Reiju

In Japan wird die Einstimmung Reiju genannt, was als „Spiritueller Segen oder Angebot“ übersetzt werden kann. Aber was bedeutet dies eigentlich? 

Zuallererst, wie die Übersetzng schon zeigt, ist ein Reiju spiritueller Natur; es ist nicht physisch. Traditionelle Lehren deuten darauf, dass, wenn Mikao Usui seinen Schülern zum ersten mal Reiju anbot, es kein physisches Ritual gab. Stattdessen war er „einfach sitzend“ seinem Schüler gegenüber. Doch es war nicht einfach „nur sitzen“-  Mikao Usui war eine lebende Verkörperung des grossen, hellen Lichts wie es im Level III Symbol und Mantra DKM symbolisiert wird. 

DKM repräsentiert „frei von Anhaftungen“, einschliesslich frei von Anhaftung an unser Ego. Es kennzeichnet einen Zustand des Seins ohne eine Spur  einesIch” „Du“ oder „Ich“ oder gar „Tun“. Es verkörpert einen Raum von offenen Möglichkeiten. 

Mikao Usui „saß einfach nur da“ als das grosse, helle Licht, den ganzen Kosmos verkörpernd und dieser Raum der offenen Möglichkeiten seiend. In diesem Raum konnte Usui Reiju als Heilung, als Segen, als Einweihung, oder alles zur gleichen Zeit anbieten. In diesem Raum konnte der Schüler empfangen, was auch immer sie oder er in diesem Moment brauchte. Es gab keine Notwendigkeit für ein Ritual; nur die Fähigkeit der Person, die Reiju „gab“, das grosse, helle Licht zu sein. 

Im Japanischen wird  der Kern dieses Seinszustandes nyu gag a nyu, oder Geist-zu Geist Übertragung genannt. 

Unglücklicherweise hatten manche von Usui´s Shinpiden Schülern Schwierigkeiten, in diesem egolosen Zustand zu sein. Hierfür borgte er ein physisches Ritual, gestaltet um seinen Schülern zu helfen, dass sie dieses grosse helle Licht sind. Dieses geborgte Ritual hatte keine Symbole oder Mantras, nur sspezifische Handpositionen, ausgeführt auf der Person, die Reiju empfing. 

Die Symbole und Mantras wurden später hinzugefügt, wahrscheinlich von Chujiro Hayashi, der während der  letzten 10 Monate von Usui´s Leben mit ihm lernte. Hayashi´s Absicht, wie die von usui, war, den Schülern zu helfen, sich daran zu erinnern, dass sie das grosse , helle Licht sind. 

Er sah die Symbole und Mantras als spirituelle Schlüssel an, gedacht um das freizusetzen, was innerhalb verborgen ist. Er lehrte die Symbole und  Mantras als Teil von Okuden- das japanische Wort für innere oder verborgene Lehren. Während die Schüler Okuden praktizierten, enschliesslich der Symbole und Mantras, würden sie beginnen zu erkennen, was innerhalb verborgen ist, ihre wahre Natur, die Reiki oder spirituelle Energie ist. Als dann ihre Okuden Praxis vertieft wurde, würden die Schüler in Shinpiden eingeführt- das japanische Wort für geheime Lehren- und in das DKM Symbol und Mantra. Wenn die Schüler Shinpiden pratizieren, würden sie sich von einem intellektuellen Verständnis von DKM hin zur Verkörperung des grossen hellen Lichtes hin bewegen. 

Während Okuden und Shinpiden ( und danach ) empfingen und gaben die Schüler Reiju- als Heilung, als Segen, als Einweihung, oder alles zugleich.

Das System „Reiki“ zieht nach Westen

Als Hayashi das System Reiki Mrs. Takata lehrte, bezog sie sich auf Reiju als Einweihung, wie in ihrem persönlichen Tagebuch bewiesen. Sie sah die Einweihung als Gelegenheit für den Schüler, die erste Erfahrung zu machen, dass er Reiki ist. Wie Mrs Takata in ihrem Tagebuch ausdrückte, „Lasse die wahre Energie von innen kommen. Sie liegt am Boden des Magens ungefähr zwei Zoll ( 5 cm ) hinter dem Nabel. 

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Mrs Takata sich jemals auf Reiju als Einstimmung bezog. Wie auch immer, nachdem sie starb begannen einige ihrer Schüler – nun selbst Lehrer mit eigener Berechtigung- die Einweihung Einstimmung zu nennen. Und dies ist nun in vielen Ländern und unter vielen Lehrern der gebräuchliche Ausdruck. 

Unglücklicherweise führt Reiju Einstimmung zu nennen zu vielen Missverständnissen. Eines dieser Missverständnisse ist, dass ReikiLehrer an den Schüler weitergegeben.“

Solche Aussagen widersprechen den Lehren Mikao Usui´s, Chujiro Hayashi und Mrs. Takata- weil jeder auf seine eigene Art gelehrt hat, dass Reiki ( spirituelle Energie ) unsere wahre Natur ist, in uns verborgen, darauf wartend, wiederentdeckt zu werden. Sie muss nicht kanalisiert werden- wie es das Merriam-Webster Wörterbuch kurz definiert als Ausdruck, Bewegung oder Transport- weil es schon in uns, durch uns und um uns herum kanalisiert ist. Aus demselben Grund muss es auch nicht vom Lehrer an den Schüler weitergegeben werden. Wenn diese Aussage stimmen würde, wäre niemand, der nicht eingestimmt wurde, am leben. Ganz offensichtlich ist dies nicht der Fall!

Eine der Lebensregeln im System Reiki ist „sei wahrhaftig/ehrlich“. Als Reiki Lehrer müssen wir Reiju auf eine ehrloiche Weise anschauen, eine Weise, die uns einen Weg eröffnet, das grosse helle Licht zu verkörpern. Wenn wir wirklich denken, dass Reiju nur ein physisches ritual ist, dann sind wir nicht ehrlich- jeder kann lernen, dass physische Ritual durchzuführen, aber bedeutet das, dass man dann ein Reiju, einen spirituellen Segen anbieten kann, in einem Zustand, das grosse helle Licht zu sein? Wenn dem so wäre, sollten wir jedem auf der Welt beibringen, dieses Ritual durchzuführen, dann können wir es bei allen durchführen, und in kürzester Zeit wäre die Welt ein besserer Ort. 

Unglücklicherweise sind nur einige wenige moderne Reiki Lehrer in der Lage, die egolose Geist-zu-Geist Übertragung, die die Grundlage des Reiju ist, zu ermöglichen. Viele mögen es vielleicht hart finden, die Konzepte zu verstehen, und schon gar nicht das grosse helle Licht. Es ist extrem schwer, so komplett vom Weg abzuweichen- unser Ego hat so grossen Einfluss auf alles. Darum ist das System Reiki spirituell und lebenslange Übung. 

Zurück zur Quelle

Um das Konzept der Einstummung wirklich zu verstehen, dürfen wir nicht nur den kulturellen Zusammenhang betrachten, in dem Mikao Usui Reiju praktiziert hat- das heisst, als spirituellen Segen oder ein Angebot als das grosse helle Licht- sondern auch die Übungswerkzeuge, die im Sysem des Reiki gelehrt werden. Die Einstimmung/Einweihung/Reiju sollte auch aus der Sichtweise der Lebensregeln und des Shinpiden Symbols und Mantras betrachtet werden. 

Die Lebensregeln sind

Ärgere dich nicht

Sorge dich nicht

Sei dankbar

Sei deinem Weg und deinem Wesen treu

Zeige Mitgefühl gegenüber dir selbst und anderen

Als Praktizierende im System Reiki meditieren wir über dieses Regeln und versuchen, im Einklang mit ihnen zu leben. Auf dem Shinpiden Level fügen wir unseren Übungen und unserer Praxis das DKM hinzu( grosses helles Licht) in Symbol und Mantra, welches „nur“ eine zusammengefasste Form der Lebensregeln ist. Und so können wir nur als lebende Verkörperung der Lebensregeln des DKM, des grossen hellen Lichts- wie Mikao Usui es war- wirklich nicht ärgerlich sein, uns nicht sorgen, dankbar sein, unserem Weg und unserem Sein treu sein und mitfühlend. 

Wenn ein Lehrer eine Einstimmung oder Reiju anbietet- mit oder ohne die Symbole und Mantras, mit oder ohne physisches Ritual- muss er oder sie dies in einem Zustand wirklichen Mitgefühls tun. Und in einem wahrhaftig mitfühlenden Zustand sehen wir, dass wir alle eins sind, also gibt es kein eGben und kein Empfangen. 

„Wir sagen, dass der Geber, Empfänger und das Geschenk selbst leer und friedlich sind. Dies ist unser Standard für dana paramita ( der beste Weg zu geben). Der Geber ist leer von Selbst, der Empfänger ist leer von Selbst, und das Gegebene ist leer von Selbst. Ohne diese Weisheit ist Geben ein Egotrip. Wie können wir zu einem Leben gelangen, in dem der Vorteil der anderen wichtiger als unsere eigenen Interessen ist? Unübertroffenes Geben bedeutet zu begreifen, dass da niemand ist, der etwas besitzt, und dass es da nichts gibt, was man besitzen kann. Wenn wir dieses begreifen, wird das Geben und Empfangen ohne Gedanken an Verlust oder Gewinn geschehen.“

~Sensei Egyoku

Um es zusammenzufassen, ein Reiju ( spiritueller Segen) wird angeboten damit Schüler die Gelegenheit zu einer erstmaligen Erfahrung ihres eigenen spirituellen Wesens/Energie ( Reiki ) bekommen. Dann lernen sie die verschiedenen Werkzeuge- wie die Lebensregeln, Mantras, Symbole, Heilung durch Handauflegen und Meditation- um ihre Erfahrung ihres wahren Wesens zu vertiefen. Damit sie während des Reiju eine erstmalige Erfahrung dessen haben, was sie suchen sollen und wie es sich anfühlt. Das wichtigste Element in dem Vorgang der Einstimmung/Reiju ist der Geisteszustand des Lehrers, n icht das Ritual. Verschiedene Schüler Mikao Usui´s mögen vielleicht verschiedene Rituale haben, aber ihr Geisteszustand war derselbe, das grosse, helle Licht. 

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