Die tieferen Ebenen der “Fernheilung”

Frans StieneArticles, Deutsch 2 Comments

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Innerhalb des Systems Reiki gibt es eine Praktik, die gewöhnlich “Fernheilung” genannt wird. Viele moderne Reiki Schulen lehren, dass du dies durch ” Senden ” von irgendetwas zu irgendjemandem tust- durch Gebrauch eines Kissens, eines Stofftiers, durch platzieren deiner Hand auf deinem bein, durch bauen einer Brücke etc…

Wie auch immer, traditionell war dies gar nicht der Fall. Wir können dies klar erkennen, wenn wir uns Mikao Usui´s Lehren in Okuden Level II ansehen.

Zuerst einmal bedeutet ” Okuden ” ” innere Lehren “, was bedeutet, wenn wir “Fernheilung” praktizieren, müssen wir es nach innen bringen- nach innen in unseren Geist, unser Herz. Der Gebrauch eines Kissens, eine Brücke zu bauen, unser bein benutzen- alle diese Dinge machen die Ausübung äusserlich, ” sendet ” unseren Fokus nach aussen.

Zweitens, wenn wir ” Fernheilung ” lernen, lernen wir das Symbol und mantra Hon Sha Ze Sho Nen 本者是正念.

Übersetzt, bedeuted Hon Sha Ze Sho Nen 本者是正念 ” meine ursprüngliche Natur ist ein nicht-dualer Gedanke”. Wie du sehen kannst, sagt es nichts über “Fern”heilung. Es drückt aus, dass wir uns gewahr werden müssen, dass unsere ursprüngliche Natur ein nicht-dualer Gedanke ist. Traditionell wurde dies durch ausgedehnte Zeiträume mit Meditation über das Symbol und chanten des Mantras getan.

Wenn wir unseren Schülern beibringen, ein Kissen ein Bein, eine Brücke zu benutzen, oder dass sie etwas “senden”, dann verstärken wir den Gedanken, dass da eine Distanz ist, die wir überwinden müssen. Aber wenn wir tief in die wahre Natur der Realität schauen, werden wir sehen, dass da gar keine Distanz ist. Wir sind alle miteinander vernetzt.

Dies bedeutet, dass wenn wir “Fern”heilung praktizieren, müssen wir uns von dem Gedanken trennen, dass wir uns mit irgendjemandem vebinden müssen, oder mir einem Tier oder einem Baum, weil wir schon miteinander vernetzt sind. Je mehr wir den Gedanken verstärken, dass wir uns verbinden müssen, desto mehr bringen wir uns selbst bei, dass wir nicht miteinander vernetzt sind. Also lieber von Anfang an lehren, dass wir schon verbunden sind und dass alles, was wir tun müssen ist, zuallererst uns zu erinnern,vernetzt zu sein. Nicht nötig, sich zu verbinden !

Aber warum lehren so viele Leute, dass wir uns verbinden müssen und dass alles äusserlich ist? Das kommt daher, dass viel Sorge und Furcht beteiligt ist, was letztlich von unserem Ego kommt. Denk darüber nach; wenn wir gewahr werden, dass wir schon mit einem Freund verbunden sind, der Krebs hat, und wir mit der Person eins sind, dann haben wir auch Krebs ! Dieses Konzept kann bei einem ungeübten Praktizierenden eine Menge Sorge und Angst auslösen. ( Das kann auch zu dem Gedanken führen, dass wir “Schutz” brauchen bei unseren Behandlungen- aber das ist ein anderes Thema.) Deshalb wurde traditionell “Fern”heilung am Ende von Okuden gelehrt. Zu dem Zeitpunkt hatte der Student schon das meiste seiner Sorgen und Ängste überwunden,was auch in den Lebensregeln ausgedrückt wird. Die Betrachtung und das Meditieren über die Lebensregeln ist eine grundlegende Übung in Shoden, Reiki Level I.

Und so, wenn wir so praktizieren, dass wir alle vernetzt sind, wenn wir “Fern”heilung praktizieren, ohne, das wir ein Kissen, ein Bein, eine Brücke oder “senden” brauchen- dann beginnt der Praktizierende seine Sorgen und Ängste zu verlieren. Deshalb war diese Übung auch für den Praktizierenden, um das Ego zu schwächen, seine Anhängigkeit an sein kleines Selbst. Auf diesem Weg kann der Praktizierende offener werden, vorankommen und sein wahres Selbst umarmen, anstatt sich an ein kleines, furchtvolles, sich sorgendes selbst zu klammern.

Deshalb ist es so wichtig, die tieferen Aspekte der “Fern”heilung zu üben, damit wir unsere wahre Natur erkennen, unser inneres helles Licht, worin wir erkennen, dass wir alle bereits miteinander verbunden sind. Diese Vernetzung, Verbundenheit wird uns helfen, mitfühlender mit uns selbst zu sein, weil wir unser eigenes Ego und unsere selbstverliebten Konzepte gehen lassen müssen; dies wiederum hilft uns, mitfühlender mit anderen zu sein.

Also wenn du das nächste Mal “Fern”heilung praktizierst, gib deinem Ego einen Tritt in den Hintern und fühle stattdessen die Verbundenheit mit deinem Freund, mit deinem Tier, mit seiner Krankheit.Fühle die Verbundenheit mit all diesem und gehe eine Stufe tiefer in die spirituellen Lehre Mikao Usui´s.

 

Comments 2

  1. Avatar of Madhuri

    Das ist ein weiser Artikel. Danke dafür. Ich selbst bin in den 1. Grad Usui-Reiki eingeweiht und habe zuvor eine 2 jährige Geistheiler-Ausbildung mit 140 Unterrichtsstunden absolviert. Für Fernbehandlungen haben wir nichts anderes getan, als uns über das morphogenetische Feld bewusst zu sein und uns so wie in einer 1zu1-Season mit unserem Klienten zu verbinden. Mehr nicht.
    Ich finde Reiki ist eine wunderbare direkte Heilweise, indem man direkt die Hände auflegt. Anders als in der Geistheilung, die meist in der Aura wirkt.

    Ich hadere nun meinen 2 Usui-Grad zu erlernen, da ich mit meiner Ausbildung und dem 1- Reiki-Grad sowie meiner langjährigen Praxis und der Führung meiner Spirit Guides gut geführt und angebunden fühle.

    Wie siehst du das? Warum sollte ich den 2. Grad USUI-Reiki noch als Weiterbildung machen?

    Danke für deine Rückmeldung,
    Madhuri aus Hamburg

    1. Avatar of Frans Stiene Post
      Author

      Hi Madhuri,
      If you chose a good teacher then Okuden Reiki II will take you deeper into rediscovering your own inner great bright light. That is the whole idea of the practices and teachings within Okuden Reiki II, not just doing distance healing or learning some symbols and mantras.
      Love
      Frans

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